Kontakt
Dry Hit – Was ist das? Ursachen & Lösungen im Überblick

Ursache für einen Burnt oder Dry Hit deiner E-Zigarette


Was ist die Ursache für einen Burnt oder Dry Hit deiner E-Zigarette?

Hattest Du schon einmal einen Moment mit Deiner E-Zigarette, bei dem das sonst so genussvolle Dampferlebnis plötzlich durch einen unangenehmen, verbrannten und ranzigen Geschmack unterbrochen wurde? Dann hast Du den sogenannten Dry Hit erlebt. Wenn die Watte, die die Heizspule (auch als Coil bezeichnet) umhüllt, nicht mit ausreichend Liquid versorgt ist, kommt es zu einem trockenen Zug, dem Dry Hit.

Was genau dieses Phänomen bei der E-Zigarette ist, welche Ursachen er hat und wie Du ihn vermeiden kannst, das haben wir in diesem Beitrag für Dich zusammengefasst.

Was steckt hinter dem Dry Hit bei einer E-Zigarette?

Einen Dry Hit kannst Du grob mit „trockenem Zug“ übersetzen. Er äußert sich durch ein sehr unangenehmes Gefühl, das entsteht, wenn Du an der E-Zigarette ziehst und die Heizspirale nicht ausreichend mit Liquid versorgt ist. Die Watte oder das Dochtmaterial verbrennt oder verkohlt. Der verbrannte Geschmack, der oft als kratzig und unangenehm für den Hals beschrieben wird, ist ein berüchtigtes Anzeichen eines Dry Hits.

Wie äußert sich ein Dry Hit?

Ein Dry Hit äußert sich durch mehrere Empfindungen, sowohl im Geschmack als auch im Geruch. Das auffälligste Anzeichen ist ein unangenehm-verbrannter oder kratziger Geschmack. Oftmals geht mit dem verbrannten Geschmack auch ein verbrannter Geruch einher, den Du eventuell beim Ausatmen des Dampfs wahrnehmen kannst. Ein weiterer Indikator kann ein stärkeres Kratzen oder Brennen im Hals sein. Dies geht auch mit einem Hitzeempfinden im hinteren Teil des Rachens einher. Da die Watte oder das Dochtmaterial nicht ausreichend mit E-Liquid getränkt ist, kann auch die Menge des Dampfs reduziert sein. In einigen Fällen kannst Du letztlich auch ein zischendes oder knisterndes Geräusch hören.

Welche Ursachen hat ein Dry Hit?

Verlangsamter Nachfluss

Jetzt, wo Du weißt, was ein Dry Hit bei einer E-Zigarette ist und wie Du ihn wahrnehmen kannst, stellt sich die Frage, welche Ursachen er überhaupt hat. Der häufigste Grund ist ein verzögerter oder verlangsamter Nachfluss des Liquids. Du dampfst quasi schneller, als das Liquid nachlaufen und die Watte feucht halten kann. Das kann unter anderem daran liegen, dass Dein Liquid einen zu hohen Anteil an  VG (pflanzlichem Glycerin) hat, was es im Allgemeinen zähflüssiger macht. PG (Propylenglykol) macht es hingegen dünnflüssig. Bist Du Selbstmischer und -wickler, erhöhe den PG-Anteil und überprüfe auch, ob Du ausreichend Watte benutzt hast.

Leerer Tankverdampfer

Auch ein leerer Tankverdampfer löst einen Dry Hit aus. Wenn nicht genügend Liquid im Tank vorhanden ist, kann die Watte es logischerweise nicht aufnehmen und verdampfen. Ohne ausreichend liquidgetränkte Watte erhitzt die Heizspule nur das trockene Material, was zu dem unangenehmen Geschmack führt. Dass der Tank einmal unwissentlich leerläuft, geht im Übrigen schneller als gedacht. Viele Dampfer verschätzen sich vor allem zu Beginn mit der noch vorhandenen Liquidmenge.

Falscher Zusammenbau

Ebenso kann der falsche Zusammenbau nach dem Reinigen oder beim Austausch von Teilen Auslöser des Dry Hits sein. Vielleicht sind die Liquidzufuhrkanäle blockiert oder die Watte sitzt nicht richtig. Auch wenn Du zum ersten Mal einen neuen DIY-Coil und Draht verwendest, solltest Du auf eine optimale Vorbereitung achten. Gib am besten einige Tropfen Liquid unmittelbar auf die Watte, starte mit ein paar Leerzügen (kurze Züge), ohne den Leistungsknopf zu drücken, und lass die E-Zigarette im Anschluss rund 10 Minuten stehen, damit sich die Watte vollsaugen kann.

Verstopfte Watte

Mit der Zeit verstopfen nicht selten Rückstände von süßen Liquids die Watte. Verstopfte Watte kann das Liquid logischerweise auch nicht mehr effizient aufnehmen, der Dry Hit droht. Schuld sind die enthaltenen Süßungsmittel in süßen oder auch dunkleren Liquids wie Kaffee oder Kuchen, was durch das Dampfen eine Karamellisierung nach sich zieht.

Zu hohe Leistung

Moderne E-Zigaretten ermöglichen meist die Einstellung der Leistung. Wenn Du die Leistung zu hoch eingestellt hast, verdampfst Du das Liquid schneller, als die Watte es aufnehmen kann. Dies führt zu einer Überhitzung und somit zu einem Dry Hit, da die Watte verbrennt. Das kann sogar der Fall sein, wenn die Watte noch gut mit Liquid getränkt ist. Aber dieses schafft es nicht schnell genug zum Draht. Gleichzeitig wird oft auch der Dampf als sehr heiß im Mund empfunden.

Fehlerhafte Verdampfer

Einige Verdampfer sind unzureichend verarbeitet oder haben Produktionsfehler, die die Liquidzufuhr zur Watte behindern. Von blockierten Liquidkanälen bis zu schlecht platzierten Wattebahnen kann all dies einen Dry Hit nach sich ziehen. Viele Hersteller haben leider in Hinblick auf die Chargen der Verdampfer eine schwankende Qualität. Achte daher darauf, ausschließlich bei namhaften und professionellen Unternehmen einzukaufen.

Ist ein Dry Hit schädlich?

Einen Dry Hit solltest Du weitestgehend vermeiden, nicht nur wegen des unangenehmen Geschmacks und Gefühls. Auf Dauer kann das Einatmen von verbranntem Material potenziell schädlich für Deine Gesundheit sein. Daher ist es unerlässlich, regelmäßig den Liquidstand zu überprüfen, Deine E-Zigarette richtig zu warten und Verdampferköpfe bei Bedarf auszutauschen.

Wie kann man einen Dry Hit vermeiden?

Die Lösungen für dieses Problem sind einfach. Eine Änderung des VG/PG-Verhältnisses Deiner E-Liquids ist eine der wohl wichtigsten Maßnahmen. Es dauert länger, bis der Coil mit einem E-Liquid mit hohem VG-Verhältnis vollgesogen ist, weil VG dickflüssiger ist als PG. Die Umstellung auf ein E-Liquid mit einem höheren Propylenglykol-Anteil ist eine einfache Lösung und stellt sicher, dass der Coil nicht vollständig austrocknet, was zu einem unangenehmen Dry Hit führen könnte.

Zudem solltest Du stets rechtzeitig Dein E-Liquid nachfüllen. Wenn Du einen neuen Coil oder eine neue Wicklung verwendest, tränke die Watte vor dem ersten Gebrauch gut mit Liquid. Dies wird als „Priming“ bezeichnet und stellt sicher, dass die Watte gut gesättigt ist, bevor Du zu dampfen beginnst. Lasse alles zudem etwa 10 Minuten einweichen.

Überprüfe auch regelmäßig die Watte und den Selbstwickler Verdampfer. Bei Anzeichen von Verkohlung oder Verstopfung solltest Du beides erneuern, um einen Dry Hit zu vermeiden.

Stelle Deine Leistung so ein, dass sie nicht überdimensioniert ist und passe Deine Zugtechnik an. Versuche nicht, zu schnell oder zu oft hintereinander zu ziehen, sondern gib der Watte zwischendurch Zeit, sich mit Liquid zu füllen.

Deine E-Zigarette solltest Du stets gut pflegen und natürlich auch gründlich reinigen. So kannst Du Rückstände vorbeugen und damit eine Verstopfung und auch den Dry Hit vermeiden. Gehe beim Zusammenbau sorgsam vor und achte darauf, dass alle Teile ihren korrekten Platz finden. Neue Teile für deinen Verdampfer findest du in unserem Vape Shop.

Muss ich nach einem Dry Hit den Verdampfer wechseln?

Nach einem Dry Hit musst Du nicht unbedingt sofort den Verdampferkopf oder die Wicklung wechseln. Er ist in erster Linie ein Zeichen dafür, dass die Watte im Verdampferkopf zu wenig oder gar kein Liquid hatte und somit verbrannte.

Warte nach einem Dry Hit ein paar Minuten, damit sich die Watte erneut mit Liquid füllen kann. Versuche danach erneut zu dampfen. Wenn der Geschmack wieder „normal“ ist und keine verbrannten Noten mehr auftreten, kannst Du den Verdampferkopf weiterhin verwenden. Wenn möglich, schaue Dir die Watte im Verdampferkopf an, um sicherzugehen. Ist sie schwarz oder stark verfärbt, solltest Du sie austauschen.

Manchmal kann nach einem Dry Hit das Reinigen des Verdampfers und des Verdampferkopfs helfen, leichte Verunreinigungen oder verbrannte Reste zu entfernen. Lasse den Verdampferkopf danach gut trocknen. Bei Selbstwicklern überprüfe auch die Wicklung (Coil). Wenn diese stark verkokt ist, solltest Du sie reinigen oder neuwickeln. Wenn es trotz aller Maßnahmen weiterhin zu Dry Hits kommt, solltest Du in jedem Fall den Verdampferkopf oder die Wicklung wechseln.

Autor: Sebastian Küster